Perlenriff

Kapitel 16: Kaylin Lefreye und die Diener der Verderbnis

22.05.2016 19:51
Die kleine Elfe saß auf Ampirias Hand und flatterte ein wenig aufgeregt auf und ab. "Ich habe dir nicht mal einen Namen gegeben meine Kleine. Magst du mir sagen wo Delphic ist?" Ohne eine Antwort abzuwarten stand sie auf von dem Stein vor der Grotte und ging Richtung der Ställe.
Nachdem Stoney eröffnet hatte was sein Plan war brauchte sie etwas Zeit…Zeit darüber nachzudenken wie sie Delphic rufen konnte und was es bedeutet, wenn es stimmt das Del und sie ein mystisches Band haben. Weiße Zauberer sind selten um genauer zu sein war er der erste der ihr begegnet ist. Sie kannte die Geschichten über eine alte Telepathen Loge aber dachte das dies nur Teil der alten Legenden war. Bei dem Schwur den sie in Atayas Heiligtum ablegte bekam sie den Segen der Göttin ihr als Hüterin zu dienen. War Delphic auch ein Diener Atayas?
 
Sie näherte sich den Reittieren und dem Baum in dem Anima lag. Sie blickte Anima an und dachte an das was Delphic ihr bei der letzten Begegnung am Hafen sagte. "Vertrau mir egal was passiert"… Sie schloss ihre Augen und konzentrierte sich auf die Energie die sie bei der Geburt Animas gespürt hatte und sprach zu Delphic in ihren Gedanken: "Del ich brauche dich hier. Komm zu mir…"
Sie öffnete ihre Augen und spürte die Wärme die in ihr Aufstieg, es schien als würde Anima ihr zuzwinkern und legte sich mit einem großen Gähnen auf ihren Ast. In so einem Augenblick glich Anima mehr einem Haustiger am Ofen als einem gefährlichen Panther. 
 
Sie ging zurück zur Grotte in der die Perlentaucher auf sie warteten, sah zu Stoney: "Er wird kommen". "Ich bin bereits hier": Delphic stand an der Eingangstür und ging zu Stoney der noch immer vor dem Toten stand. Ampirias Augen glitzerten im Schimmerlicht als sie Delphics Stimme hörte. "Du weißt was ich vorhabe?" "Ja ich weiß", erwiderte Delphic zu Stoney. Seine Augen suchten die Ampirias und er nickte ihr zu ohne seinen Blick von ihr zu wenden. Stoney richtete sein Wort zu Rushy: "Bitte belege die Grotte mit einem magischen Schutzwall wenn hier etwas schief läuft darf der Wiedergänger diese Grotte nicht verlassen".
Rushy blickte zu Roj die ihm einen kleinen Beutel gab.  Rushy warf die kleinen Knochen auf den Boden und suchte sich genau einen aus den er vor die Eingangstüre warf und mit seinem Zauber belegte. Nachdem der Schutzzauber aktiviert war ging Rushy zurück und nickte. "Grmpf, Riraf, Azzyl, Achiless falls ihr den Wiedergänger zerstören müsst konzentriert euch auf seine Augen den hier wirkt der Zauber am mächtigsten." Grmpf nickte und hielt seinen Hammer in Gefechtsposition.  Ampiria ging nach vorne und setze ihre Elfe auf die Schulter des Toten. Sie stellte sich zu Saabia und Janniea die ruhig dastanden und alles beobachteten.  
Stoney und Delphic standen nun an beiden Seiten des Toten und konzentrierten sich. Während Stoneys Zauber immer lauter und gewaltiger wurde sank Delphic in eine immer tiefer werdende Trance und wirkte mehr und mehr als ob er zu Stein würde. Stoney’s Magie strömte mächtig in einer bedrohlichen schwarzen Wolke über ihm. Das ganze Gewölbe erzitterte und kleine Steine vielen aus der Decke.  Seine Augen wurden schwarz und mit einem gewaltigem tosen schlug der Zauber in den Toten ein.  
 
Die Perlentaucher hörten nun alle ein grauenhaftes Schreien in ihrem Kopf. Delphics Telepathie ließ alle mithören was der Tote von sich gab während die kleine Elfe bereit war alles was gesagt wurde dem Toten zu übersetzten. 
Die Augen des Leichnams öffneten sich und er richtete sich langsam auf. Er blickte in die Runde mit seinen schwarzen Augen: "Sieh da, sieh da…da sind sie ja wieder die ganzen Perlentaucher." "Was wolltest du hier?" fragte Saabia die sich nun einen Schritt nach vorne wagte. "Oh Lady Saabia wie schön euch so gesund und wohlerhalten wiederzusehen". Er flüsterte kaum verstehbar:" Mächtiger Zauber hat dir geholfen nur das Mal wirst du nicht mehr los…HAHAHAHAHAAA…er wird dich immer finden. Alles was du liebst wird er hassen...alles was du hasst wird er lieben". 
"SCHWEIG" befahl Stoney mit zorniger magischer Stimme und gebat ihm: "ANTWORTE! Wer bist du, was willst du, wer schickt dich?" Hämisch grinsend sah der Auferweckte in die Runde und lachte laut "Seid ihr so dumm wie ihr ausseht? Erkennt ihr mich wirklich nicht? "Spiel hier keine Spielchen du Gaukler!" warf Stoney ihm entgegen, doch er lachte nur weiter und rief "Ihr Narren, ich bin ein Diener der Verderbnis und suche die Artefakte die ihr gestohlen habt." "Du lügst! Kaylin Lefreye ist tot und die Diener der Verderbnis waren Kultisten der Tayaz und du bist eindeutig kein Katzenmensch!" rief Saabia laut. "HAHAHAAA… denkt ihr wirklich, ihr könntet Kaylin einfach so besiegen? Habt ihr wirklich geglaubt der Kampf im Hort des Todes war das Ende? Und was denkt ihr wie wohl euer Gefährte Luzifer zu einem Halbblut wurde?" schallte es aus ihn heraus.
Ampiria ging langsam die Geduld aus sie wollte diese Lügen über Luzifer nicht hören und schritt auf den Diener zu "Du kleiner mieser Schamane! Sag uns deinen Namen oder wir werden dich so schick zurechtmachen, dass dich nicht mal mehr deine Kultistenfreunde erkennen, wenn wir dich zu ihnen in die Hölle zurückschicken!" 
"Ja ......das sieht euch ähnlich ihr Narren!" zischte der Tote ihr entgegen und murmelte ein paar nicht verständliche Sätze, die auch die kleine Fee nicht übersetzen konnte. Ampiria erinnerte sich plötzlich daran wie Luzifer damals auf ähnliche Art und Weise mit Asphodel, ihrem treuen Löwen, gesprochen hatte und drehte sich zum Grotteneingang herum. 
Es war zu spät, ihr Panther wurde bereits von den Schamanen beschworen und hatte Anweisung erhalten, den Knochen, welchen Rushy als Schutzzauber vor den Grotteingang platziert hatte, still und heimlich zu fressen. Der Schamane fing an sich zu erheben und er stieß Ampiria mit einem mächtigen Stoß zu Seite. Blitze schlugen in ihn hinein und er wurde stärker und stärker! Delphic hatte sichtlich Mühe den Kontakt zwischen dem Diener und der Fee weiter aufrecht zu erhalten und auch Stoney's Kräfte waren nicht mehr in der Lage, den Wiedergänger ohne Rushys Schutzzauber weiter zu kontrollieren.
Der Wiedergänger versuchte durch den Grotteneingang zu fliehen doch Grmpf, Azzyl und Achiless stellten sich ihm wagemutig in den Weg. Riraf positionierte links und rechts vom Eingang seine Geschütze und für den Wiedergänger gab es nun keinen Weg mehr zurück. Er musste kämpfen und er wollte kämpfen! Wie die Berserker schlugen sie mit ihren Hämmern auf den Wiedergänger ein, der immer wieder seine gefährlichen Blitzzauber auf die Gruppe abfeuerte. Riraf flitzte wie ein Wiesel flink von einem Geschütz zum nächsten um den Wiedergänger ständig unter Dauerbeschuss zu halten, während Stoney und Delphic versuchten ihn abwechselnd mit einer Zeit- Raumverschiebung in einer Singularität zu bannen.
Ampiria hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und eilte als erstes zu Anima ihrer treuen Gefährtin. "Wehe er hat dir etwas angetan."   Sie drehte sich um "bei Andraste, ich werde dich Kaylin Lefreye in kleinen Stückchen servieren und den gesamten verdorbenen Kultistenzirkel auslöschen!" rief Ampiria den Wiedergänger entgegen und holte zum mächtigen Rundumschlag mit ihren zwei Schwertern aus. Die Attacken der Perlentaucher zeigten allmählich ihre verheerende Wirkung und der Wiedergänger wurde schwächer und gebrechlicher. Es war jetzt nicht mehr viel von dem mächtigen Schamanen übrig, als plötzlich Saabia mit ihrem Langbogen die Kampffläche betrat und dem Wiedergänger ca. 60 Fuß gegenüber stand. 
Saabia schaute so ernst und entschlossen, dass alle wie gebannt auf den explosiven Pfeil, den Saabia im Anschlag gespannt hielt, ihre Aufmerksamkeit gerichtet hatten. "Ich weiß nicht wie oft ich dich bereits getötet habe, aber ich werde dich immer wieder töten und für DAS was du mir mit dem Mal angetan hast…" zischte Saabia den wimmernden Schamanen entgegen und ließ den Finger von der gespannten Bogensehne ab. Der Pfeil flog in einem Bruchteil von einer Sekunde los und steckte in seinem linken Auge. Noch bevor der Pfeil explodieren konnte, spannte Saabia einen zweiten explosiven Pfeil und sprach weiter "…schicke ich dich nun entgültig in die Dunkelheit!" Der zweite Pfeil schnellte in das rechte Auge und bevor der Wiedergänger noch etwas sagen konnte, explodierten beide Pfeile.

Noch immer wussten die Perlentaucher nicht, wer der Diener der Verderbnis war. War es ein Verwandter von Luzifer? Waren die Diener der Verderbnis tatsächlich zurück gekehrt um ihrer Priesterin Kaylin Lefreye erneut zu dienen? Und warum? Kaylin Lefreye war tot oder wurde sie wieder erweckt um die Frucht Atayas erneut zu stehlen? Wer hat sie wiedererweckt? Was ist auf Lor’Tac geschehen? Je mehr die Taucher darüber nachdachten, desto mehr Fragen taten sich auf. Aber in einem waren sie sich einig: Luzifer ist in Gefahr! In großer Gefahr und er war vor einigen Wochen alleine nach Lor’Tac aufgebrochen, um mehr über seine Herkunft zu erfahren.

 

"Wir müssen einen Trupp nach Lor’Tac schicken um Luzifer zu schützen und wir brauchen Rat von Iztic dem Weisen. Nur Iztic kennt die Geheimnisse der Tayaz und der Kultisten und wenn es einen neuen Kult oder gar eine Wiederbelebung durch einen Nekromanten von Kailyn gegeben hat, dann kann nur er uns weiterhelfen." sprach Stoney und berief den Kriegsrat der Perlentaucher ein.

 

Kapitel 17: Mystische Begegnung

29.05.2016 16:09

Das Geräusch des Regens auf dem Blätterdach hatte etwas Beruhigendes. Die Regenzeit in Lor Tac bedeutete für viele Wild Clans, dass sie sich zeitweilig in ihre Baum-Dörfer zurückziehen mussten da das Froschflussdelta nun regelmäßig für Überschwemmungen sorgte. Mit dem Regen kam aber auch immer Leben, Fruchtbarkeit und Nahrung zu den Clans. Dieses Jahr, so hörte er, war es anders, der Regen brachte keinen Segen sondern angeblich einen Fluch der das Land, die Natur und seine Bewohner aus seiner Balance bringt.  Luzifers Oberschenkel schmerzte noch etwas aber das sollte in ein paar Tagen vorbei sein.  Er hatte sich bei der letzten Jagt ein paar Kratzer zugezogen die sich schmerzhaft entzündet haben. Sein Vater war seit einigen Tagen unterwegs zu einem Wilden Tayaz Schamanen um sich Pfeilgift, ein paar Pilzfallen und eine Tinktur für seine Wunde zu besorgen.

Es war ein seltsames Gefühl nun in der Baumhütte seines Vaters zu liegen als wäre es nie anders gewesen. Seit seiner Ankunft in Yaltepetl hatte er das Gefühl in einem Traum angekommen zu sein in einer Welt in die er eigentlich gehörte. Ein Halbblut wurde in der alten zivilisierten Welt zwar toleriert aber immer etwas argwöhnisch beobachtet. Hier war das anders er war einfach ein Teil von ihnen und es gab noch mehr von seiner Sorte.

Die Tage die er bei dem Nomaden Tayaz Clan seiner Mutter verbrachte waren wie eine Erleuchtung für ihn. Auf einmal Begriff er seinen Blutdurst den er bei der Jagd verspürte, sein Lupenreiner Instinkt was gefährliche Situationen anging und die unglaubliche Fähigkeit seines Herzens zu hassen und zu lieben. Er hatte die Ehre ohne den Stammes Initiationsritus durchlaufen zu haben zusammen mit den stärksten Stammeskriegern auf die Jagd gehen dürfen. Flederkreischer und Wildschweine standen ganz oben auf dem Speiseplan des Stammes.  Luzifer war ein ausgezeichneter, erbarmungsloser, blitzschneller Magier der seinen Rang und Ruhm in vielen Arenagefechten bereits bewiesen hatte. Die Stammeskrieger waren begeistert von ihrem mächtigen verschollen geglaubten Bruder.

Luzifers Mutter war schon seit langem tot, sie ist bei der Geburt von Luzifers Schwester gestorben. Das Mädchen hatte silbernes Haar und machte den Dorfältesten große Angst, so das dem Vater Luzifers nichts anderes übrig blieb als seine beiden Kinder nach Kingshill zu bringen um sie dort von Pater Pius aufziehen zu lassen. Seine Schwester wurde kurz darauf von einem netten Missionarspärchen in Obhut genommen und kam nur noch selten nach Kingshill zu Pater Pius und zu ihm. Sein Vater hatte den Verlust seiner Frau nie überwunden, vielleicht war er deswegen nicht mehr bei ihm aufgetaucht, da es zu schmerzlich für ihn war ihn zu sehen, denn nur er hatte von den beiden die Merkmale der Katzenmenschen und sah seiner Mutter sehr ähnlich.

Violetta, so erfuhr er, lebte mit ihren Zieheltern ganz in der Nähe von Yaltepetl und hatte von da ab regelmäßigen Kontakt mit ihrem Vater und ihrem Volk. Die Schamanen waren sich sicher, dass ungeahnte Kräfte in dem Mädchen steckten. Noch als kleines Mädchen entdeckte sie, dass sie eine große Gabe der Tierbeschwörung hatte und mit den seltsamsten Wesen Kontakt aufnehmen konnte. Als der "Wald erwachte" wie die ältesten die Geschehnisse der verbotenen Macht nannten, schickten sie Violetta nach Kingshill um dort Verbündete zu finden, die bei dem Kampf gegen die verbotene Macht helfen sollten. Violetta war nun schon seit einigen Wochen unterwegs und niemand in Yaltepetl hatte bisher eine Nachricht von ihr bekommen. 

Luzifer richtete sich auf um etwas Wasser zu holen. Sein Mund war sehr trocken als er ein Geräusch auf dem Dach vernahm. Er ging vorsichtig nach draußen vor dir Türe und staunte nicht schlecht was ihn da erwartete.  Eine Frau, ein Mystisches Wesen blickte ihn an. Sie war eine Mischung aus einer Harpyie und einem Menschen und wohl das Schönste was er jemals gesehen hatte. Mit wilden geheimnisvollen Augen musterte sie ihn. Luzifer wusste sofort das sie ihn mit ihren Klauen in Sekundenschnelle in Stücke reißen konnte aber er spürte auch, dass er keine Angst zu haben brauchte. Sie war nicht zufällig hier. "Wo ist Violetta?" fragte sie mit leiser melodischer Stimme. Luzifer konnte die Worte die sie Sprach kaum verarbeiten, so fasziniert war er von ihr. "Warum fragst du und wer bist du?"  "Ich habe Neuigkeiten für sie". "Vielleicht kann ich dir helfen? " Luzifer erwiderte ihren Blick mit seinem charmantesten Lächeln und entblößte seine blitzweißen Fangzähne. "Das bezweifle ich", zischte sie ein wenig amüsiert und lächelte ebenfalls ihre spitzen Zähne frei. Sie erhob sich um sich wieder in die Lüfte zu schwingen als Luzifer ihr noch hinterherrief. "Wie heißt du?" "Sage Violetta das Dia hier war…sie wird wissen was gemeint ist." Sie schwang sich hoch über das Blätterdach des Waldes und war schnell aus der Sicht Luzifers.
 
Er setzte sich auf einen Holzblock am Fenster und war noch ganz benommen von der Kurzen aber heftigen Begegnung. Er richtete seinen Blick in den Himmel und murmelte: Holy Shit…wenn das keine Göttin war!?
 
Iztic stand unten am Baum und war gerade dabei nach oben zu klettern "Göttin?" 
"Ja ich wurde gerade von einer Göttin verzaubert", meinte Luzifer und half dem alten Iztic mit den letzten Sprossen der Leiter die zum Haus hinaufführten.
"Oh ich habe dich gewarnt vor den magischen Frauen hier...dein Vater konnte ja der Schönheit und Wildheit deiner Mutter auch nicht widerstehen…der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm." Luzifer grinste etwas in sich gekehrt. "Aber du willst doch bestimmt nicht mit mir über Frauen reden? Obwohl mir das schon sehr gut gefällt dieses Thema."
Iztic wurde etwas ernster und setzte eine besorgte Miene auf: "Luzifer es scheint das dein Vater verschwunden ist. Weder der alte Schamane noch er sind auffindbar. Wir haben Spuren von Andermacht und Orbaxgift gefunden. Leider ist das Delta wieder Überströmt so dass es unmöglich ist um mit dem Boot auf die Suche zu gehen…wir müssen warten bis der Regen nachlässt." Iztic sah Luzifer an "Die alte Macht ist erwacht und etwas Böses liegt in der Luft ich kann es in meinen alten Knochen spüren." Luzifer blickte aus dem Fenster und sprach nach einigen Sekunden mit dunkler Stimme: "Ich weiß Iztic ich kann es auch spüren…"
Luzifer richtete sich auf um etwas Wasser zu holen. Sein Mund war sehr trocken als er ein Geräusch auf dem Dach vernahm. Er ging vorsichtig nach draußen vor die Türe und staunte nicht schlecht was ihn da erwartete.  Eine Frau oder wohl eher ein mystisches Wesen blickte ihn an. Sie war eine Mischung aus einer Harpyie und einem Menschen und wohl das Schönste was er jemals gesehen hatte. Mit wilden geheimnisvollen Augen musterte sie ihn. Luzifer wusste sofort das sie ihn mit ihren Klauen in Sekundenschnelle in Stücke reißen konnte aber er spürte auch, dass er keine Angst zu haben brauchte. Sie war nicht zufällig hier. "Wo ist Violetta?" fragte sie mit leiser melodischer Stimme. Luzifer konnte die Worte die sie Sprach kaum verarbeiten, so fasziniert war er von ihr. "Warum fragst du und wer bist du?"  "Ich habe Neuigkeiten für sie". "Vielleicht kann ich dir helfen? " Luzifer erwiderte ihren Blick mit seinem charmantesten Lächeln und entblößte seine blitzweißen Fangzähne. "Das bezweifle ich", zischte sie ein wenig amüsiert und lächelte ebenfalls ihre spitzen Zähne frei. Sie erhob sich um sich wieder in die Lüfte zu schwingen als Luzifer ihr noch hinterherrief. "Wie heißt du?" "Sage Violetta das Dia hier war...sie wird wissen was gemeint ist." Sie schwang sich hoch über das Blätterdach des Waldes und war schnell aus der Sicht Luzifers.
Er ging zurück ins Haus zum Fenster und war noch ganz benommen von der kurzen aber heftigen Begegnung. Er richtete seinen Blick in den Himmel und murmelte: "Holy Shit...wenn das keine Göttin war!?"
 
Iztic stand unten am Baum und war gerade dabei nach oben zu klettern "Göttin?" . Etwas überrascht das jemand sein Gemurmel hörte ging Luzifer nach draussen. Er erblickte Iztic den alten Dorfschamanen der ein sehr guter Freund von seinem Vater und Violetta war.
"Ja ich wurde gerade von einer Göttin verzaubert", meinte Luzifer und half dem alten Iztic mit den letzten Sprossen der Leiter die zum Haus hinaufführten.
"Oh ich habe dich gewarnt vor den magischen Frauen hier...dein Vater konnte ja der Schönheit und Wildheit deiner Mutter auch nicht widerstehen...der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm." Luzifer grinste etwas in sich gekehrt. "Aber du willst doch bestimmt nicht mit mir über Frauen reden? Nicht das mir dieses Thema missfallen würde."
Iztic wurde etwas ernster und setzte eine besorgte Miene auf: "Luzifer es scheint das dein Vater verschwunden ist. Weder der alte Schamane noch er sind auffindbar. Wir haben Spuren von Andermacht und Orbaxgift gefunden. Leider ist das Delta wieder überströmt so dass es unmöglich ist um mit dem Boot auf die Suche zu gehen...wir müssen warten bis der Regen nachlässt." Iztic sah Luzifer an "Die alte Macht ist erwacht und etwas Böses liegt in der Luft ich kann es in meinen alten Knochen spüren." Luzifer blickte aus dem Fenster und sprach nach einigen Sekunden mit dunkler Stimme: "Ich weiß Iztic ich kann es auch spüren..."
 
 

 

 

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