Perlenriff

Kapitel 6: Macht des Vollstreckers

07.04.2016 17:01

Vio musterte ihre Umgebung als diese sich spürbar veränderte, die Kraft der Andermacht wütete spürbar in Werian. Sie erinnerte sich an frühere Zeiten, diese Gegend war einmal lebendig wie sonst kaum ein Platz in Duria, doch nun war es ein wahrer Graus. Obwohl es hellerlichter Tag sein sollte war es dunkel, als ob die Nacht hier herrschen würde. Überall lagen Skelette, rostige Waffen, zerfetzte Kettenhemden und halb zerstörte Schilde sowie alte Bögen und Pfeile herrum.

Vom einstigem Grün der Gegend war nichts mehr übrig und man konnte auch keinerlei Tiere entdecken. Vio folgte einem alten, fast nicht mehr zu erkennenden Weg, der zur Kirche führen sollte, da bemerkte sie eine einzelne Frau vor einer gigantischen Statue.

"Guten Tag die Dame, Ist mit ihnen alles in Ordnung?" Die Frau gab keinerlei Reaktion von sich, also ging Vio zu ihr und probierte es ein zweites mal. "Guten Ta..." Vio stoppte noch bevor sie das Wort zuende gebracht hatte, denn sie sah, es war sinnlos...

Sie machte sich wieder auf ihren Weg in Richtung Kirche, das Gebäude war auch nun mittlerweile in Sichtweite. Vios Gedanken schweiften nochmals zu dieser Frau ab, denn es war eine traurige Begegnung. Diese Frau, nein, sie war noch fast ein Mädchen, ihr wurde die Seele geraubt Ihre Augen waren leer und ausdruckslos, sie war zwar am Leben aber dieses Leben war schlimmer als der Tod...

Als Vio die Rückseite der Kirche erreichte, hörte sie Kampfeslärm "Männer, gebt nicht nach! Sie dürfen nicht in die Kirche!" Es hörte sich grausam an, als ob Metall gegen Knochen geschlagen wurde. Vio eilte zur Vorderseite der Kirche und sah ein Grauen, welches man sonst nur aus Gruselgeschichten für Kinder oder aus den alten Schriften der Zirkelmagier kennen würde. Die Toten, seien es Skelette oder eben erst gefallene Kämpfer jagten die Lebenden...

Sie ließ sich nicht lange beirren, den soeben reihte sich ein neuer den Horden der Untoten an, ein Junger Zirkelmagier, keine 20 Jahre jung, wurde von einem Skelett niedergestreckt, als dieser seinen Großstab gen Himmel hob um einen Blitz zu beschwören. Nun griff er zähnefletschend eine junge Drachenkriegerin an, er versuchte ihr in die Rippen zu beißen, wie ein wildes Tier, jedoch blieb diese unbeeindruckt, ihr Kettenhemd war mehr als genug um sie davor zu schützen...

Es schossen auf einmal mehrere Blitze vom Himmel und ein Meteor rauschte ins Kampfgeschehen! Vio hatte ihre Wolfstöter-Rute erhoben und einige Zauber gewirkt, die Anzahl der Untoten wurde spürbar kleiner. Doch zum Graus der verbliebenden Lebenden erhoben sich die Skelette erneut. Vio spürte verbotene Magie und suchte den Wirker jener Magie, es war eine zerlumpte Gestalt, die selber mehr tot als lebendig zu sein schien.

Die Gestalt selber wiederum wandte sich Vio zu und röchelte "Sterb" und schoss einen kleinen Schwall Andermacht auf Vio ab. Diese Form von Magie war langsam, aber stark und dringt meistens durch Schilde und Rüstungen der meisten Jungabenteurer. Vio hörte den Schwall verbotener Magie auf sich zukommen, es hörte sich an wie ein Gewitter, also wich sie aus und konnte den zerlumpten Magier ausfindig machen. Ohne weiter nachzudenken jagte sie einen Feuerball auf ihn, ein schneller Ball brennender Magie der alles entzündet was er trifft.

Als der Angriff die Gestalt traf, ging diese in Flammen auf, aber nicht in rotes Feuer, sondern in weisse und schwarze Flammen Die Andernmacht strömte in Form von verfluchten Flammen aus dem Körper, welcher dabei zu Asche und Staub zerfiel, nicht einmal die Kleidung blieb zurück.

Ein lautes Jubeln erfüllte auf einmal den Platz vor der Kirche, denn die Untoten fielen um und die Skelette in ihre Einzelteile. Das Jubeln wandelte sich jedoch schnell in bedrückte Stille, da die verbliebenen Kämpfer sich nun daran machten die Gefallenen und die Überreste zu sammeln und zu verbrennen. Vio näherte sich langsam den Überlebenden und wurde mit gezückten Waffen in Empfang genommen "Halt Stehen bleiben"

Vio tat wie geheißen, sie wollte die Kämpfer nicht reizen "Gebt euch zu erkennen!"

Vio zog ihren schwarzen Überwurf aus, drunter hervor kam eine Silberne Zirkelmagierin, gerüstet mit den sehr selten vergebenen Teilen der "Macht des Vollstreckers",  einem Dragan Mantel, sowie den Relikten der Zirkelmagier, Roshans Pfad, Hand und Zirkel...

Ein Raunen ging durch die Kämpfer.

 

"Mein Name ist Violana, ich war auf dem Weg nach Kingshill, als ich eure Situation hier bemerkte"

Die junge Drachenkriegerin die Vio vorher schon gesehen hatte, nahm all ihren Mut zusammen: "Bitte helft uns...! Kommt erstmal mit uns, mit in Werians Zuflucht, alles was noch von Werian übrig blieb...."

Vio nickte, zog wieder ihren Überwurf an und folgte den erschöpften Kämpfern.

Kapitel 7: Hognis dunkle Seite

09.04.2016 16:49

So hastig es ihre müden Knochen zuließen, schwang sich Ampiria von Asphodels Sattel. Sie hatte das Tor zur Hognis Mine erreicht. Für einen Moment lang dachte Ampiria überhaupt nicht an ihre Mission. Sie fragte sich, wie es wohl ihren Freunden im Perlenriff gehen mag. Sie blickte Asphodel an, wie er so dastand, wie er tat als wenn er die kleine Fee nicht mochte aber in seinen Augen sah Ampiria es. Die kleine Fee, wie sie versuchte Asphodel zu ärgern und ihn an einem Ohr zog. 

Dafür war es Wert zu Kämpfen! Schon lange, ehe Saabia ihr die Geschichte ihres Volkes erzählte, hörte sie als Kind die Legenden. Die Legenden der Helden in ihrer Welt Heredur. Schon da beschloss sie eine Hüterin zu werden. Eine Hüterin all der Wesen in Heredur. Diesen Eid ging sie ein und wenn sie es mit ihrem Leben und dem Leben ihrer Freunde bezahlte.

"Lasst uns gehen", sagte sie und nahm ihren Reisebeutel und schulterte ihn sich um. Asphodel kannte den Gesichtsausdruck von Ampiria und er spürte die Gefahr die von diesem Menschenweib ausging. Die kleine Fee flatterte in die Mähne von Asphodel und versteckte sich dort. So schritten die drei dem Tor entgegen.

Hognis Mine war kahl und kalt.Die Menschen hier sahen müde aus. Das schlagen des Schmieds, Eisen auf Eisen, war in der ganzen Halle zu hören. Viele drängten sich in die Nähe vom Schmied da sie ein bisschen Wärme vom großen Feuerofen erhaschen wollten. Ampiria sah im Augenwinkel das Asphodel sich automatisch zu den anderen Reittieren begab. Es wurde nicht gerne gesehen das ein Meister sich ebenbürtig mit einem Reittier stellte, so wie es Ampiria tat. Um dies zu wahren, wusste Asphodel was zu tun war um unnötig Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Ampiria ging umher. Fing hier ein Gespräch an, stellte sich dort dazu, schritt da vorbei … Sie erkundete alles und versuchte was heraus zu finden. Bei Rikke der Kauffrau stand eine kleine Truppe grauer Ritter die sich über ein Wesen, tief in der Ewigen Wacht unterhielten. Es würde mit einigen Menschen dunkle Pakte schließen. Menschen die das Vertrauen in das Gute und das Licht verloren haben. Das Wesen nannten sie Sigrismarr. 

Ampiria wusste das bereits die kleinen ekeligen Schneegnome davon geredet hatten und das war die Information die Ampiria suchte. Dort in der Ewigen Wacht tief im Innern würden geheime Treffen stattfinden. Plötzlich drehte sich Ampiria blitzschnell um und hielt eine Hand fest.

Die Hand gehörte einem kleinen Mädchen. "Wolltest du mich gerade bestehlen ?" Das kleine zerzauste Mädchen sah sie mit großen Augen an und die Tränen schimmerten darin. Das Mädchen rückte näher an Ampiria ran und flüsterte "Ich wollte Sie nicht bestehlen, Lady Ampiria. Oivinn, der Kraüterkundige schickt mich zu euch. Er hat eine Nachricht aus dem Perlenriff". Sie wandte sich aus Ampirias Griff und rannte davon. 

Ampiria sah sich in der Halle um und bemerkte das ihr ein junger Mann in einer Ecke direkt in die Augen starrte. Er winkte sie rüber. Ampiria jedoch ging nicht zu ihm. Sie ging in die Richtung wo die lautesten Schreie und das Singen herkam . In einer Ecke war ein kleiner und kaum erkennbarer Stand aufgebaut. Und hier wurde selbstgebrauter starker Met herumgereicht und kleine Fleischstücke am Feuer gegrillt. 

Sie nahm sich einen Pott Met und zog ihn in einem runter. Alle Männer drumherum starrten sie an. Erst als es anfing warm in ihrem Körper zu werden war Ampiria bereit auf die Nachrichten aus dem Perlenriff. Oivinn wurde ganz nervös als er sah das Ampiria mit festem Schritt auf ihn zukam. Er überreichte ihr ein kleines Pergament mit dem Siegel der Perlentaucher. "Danke dir edler Kräutermeister Oivinn. Ihr zeigt Mut." sagte Ampiria. Oivinn lächelte breit, zeigte seine schwarz-gelben kaputten Zähne und verbeugte sich. Ampiria riss das Pergament auf und lass. "So so, also haben wir auch in den alten Gilden und Geheimlogen Überläufer! Oivinn, sagt euch der schwarze Rabe was?" "Keiner weiß wer sich hinter dem schwarzen Raben verbirgt. Jedoch munkelt man er sei in Richtung Kingshill unterwegs. Ich denke dort werdet ihr die Antworten auf den schwarzen Raben finden!", sagte Oivinn.

Asphodel sah Ampiria durch die Halle schreiten, direkt in seine Richtung. Er wusste die Arbeit hier war erledigt...

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