Kapitel 24: Tochter der Lüfte

12.02.2017 18:06

Vorsichtig schlich Azzyl sich nach draußen. Es dämmerte gerade und die Luft war frisch und kühl. An der Türe drehte er sich nochmal um da er sich von seiner friedlich schlafenden Katzendame  verabschieden wollte als er merkte das sie bereits neben ihm stand. „Du wolltest mich doch nicht einfach so alleine weiterschlafen lassen?“  Er grinste sie fasziniert an und umgriff ihre Taille. „um ehrlich zu sein war genau das mein Plan Tepoxi.“ “ Vollblut Menschen sind immer so laut beim Schleichen ....selbst Drachen schleichen leiser durch den Dschungel.“

Azzyl lächelte sie sanft an und gab ihr einen Kuss.  Die Nachwirkungen des  Fruchtbarkeitsfestes waren noch im ganzen Dorf zu spüren…der seltsame süße Geruch Ambrosia lag noch immer in der Luft.

Ein paar Hütten weiter öffnete Ampiria ihre Augen und musste feststellen das die Astralreise mit ihrem Schattentier starke Kopfschmerzen verursachte. Mit einem lautem Zischen stand sie auf und war auf der Suche nach ihrem Wasserbeutel. In diesem Augenblick vermisste sie vor allem die heilenden Hände von Didhero, die Kopfschmerzen wie vom Wind einfach weggeblasen konnte. Was wohl auf dem Perlenriff los ist? Und ob alle noch leben? Sie vermisste ihre Freunde und das wundervolle Lachen in den Hallen des Perlenriffs.

Ein leises Klopfen an der Türe riß sie aus ihren Gedanken. Sie öffnete die Türe und konnte ein Grinsen trotz schwerem Kopf nicht unterdrücken als sie Grmpf im Toltac Outfit erblickte,"So schick?" " Ich bin inkognito unterwegs. Dachte mir so falle ich weniger auf wenn wir in den Dschungel ziehen", antwortete Grmpf. Der Anblick war einfach zu köstlich, zu viele Muskeln mit wilden Zeichnungen und zu wenig Stoff für diesen mächtigen Krieger. Sie wusste das er wohl recht hatte doch vor allem die bunten Federn in seinem Haarzopf sahen lustig aus neben den kleinen Affenschädeln die an seinem Gürtel hingen.  Ampiria versuchte ihr Lachen zu unterdrücken.

Grmpf drehte sich vor ihr mit wippenden Hüften und meinte mit lustigem Klang in der Stimme. "Sehe ich nicht richtig Klasse aus? Da wird jeder Toltac Schamane neidisch". Ampiria konnte nicht mehr, sie brach in schallendes Lachen aus und gleichzeitig begann ihr Kopf wieder heftig an zu Schmerzen. Im Zwiespalt ob sie nun vor Lachen oder Schmerzen heulen sollte entschied sie sich doch erstmal weiter nach ihrem Wasserbeutel zu suchen. "Hier du große Kriegerin", Grmpf hielt ihr belustigt einen kleinen Trinkbeutel entgegen. "Das hat Nonami mir für dich mitgegeben. Sie meinte du wirst es heute Morgen brauchen." Dankbar nahm Ampiria den Beutel und trank das Elexier in einem Zug. Ihr war egal was es war Hauptsache ihr Kopf wurde wieder frei. Der Geschmack erinnerte an eine Mischung aus Orbaxschleim und faulen Eiern aber der Schmerz war mit dem letzen Tropfen der durch ihre Kehle wanderte verschwunden.

Ampirias Augen klärten sich und sie fühlte sich wieder gut, "Danke mein Freund". "Nonami hat mir noch etwas mitgegeben", Grmpf hielt ihr ein paar weiße gefederte Flügel hin. "Wir haben keine Reittiere und Nonamis geheime Kammer ist gefüllt mit den wundervollsten Schätzen.  Toltac haben Angst vorm Fliegen darum braucht sie die Flügel nicht." Grmpf hatte auch ein Paar angelegt und flatterte nun mit seinem Toltac Kostüm mit  mechanischen Flügeln vor ihrer Hütte.

Ampira machte sich in Windeseile frisch und flog mit einem mächtigen Flügelschlag aus der Hütte in die Lüfte. Sie liebte es zu fliegen, zu Hause hatte sie alle Flügel in allen Formen und Farben. Das Gefühl der Freiheit beim Fliegen gab ihr so unglaublich viel Energie.

Azzyl und Tepoxi waren inzwischen bei den Beiden angekommen und bewunderten die Flugkünste Ampirias. "Wir müssen los oder?" meinte Grmpf zu Azzyl und Tepoxi, mit einer Sorgenfalte zwischen seinen Augen. Azzyl nickte Die dunkle Macht schiebt sich immer weiter in den Dschungel und wir müssen Luzifer finden. Tepoxi wird uns helfen und begleiten .Sie kennt einen Guide der uns den Weg ins Froschfluss Delta zeigen wird." Grmpf blickte die Katzendame an und wollte gerade protestieren als Azzyl entgegnete,  "sie ist eine Meisterin des offenen Wettkampfes und Iztac der Weise ist ihr Vater". Tepoxi blitzte Grmpf mit grünen Katzenaugen an und stiess einen spitzen Schrei in die Luft. Kurz darauf näherte sich aus den Lüften eine mächtiger majestetische Gestalt wie ein Schatten und eine mystisch anmutende weibliche Harpye  landete fast lautlos neben ihnen. "Das ist Dia sie wird uns zu Luzifer und meinem Vater führen" Tepoxi schwang sich auf den Rücken von Dia und sie flogen zu Ampiria in die Lüfte.

Grmpf blickte der Harpie ungläubig hinterher und pfiff durch die Zähne. Die haben Frauen hier..., "er verengte seine Augen und blickte der Harpye noch immer hinterher , "..von wegen die Toltac fliegen nicht gerne!?“ Verdutzt überreichte er Azzyl ein paar Knochenflügel und mit kräftigen Flügelschlägen erhoben sie sich zu dem Rest der Gruppe in die Lüfte.  Dia und Tepoxi flogen immer weiter der Sonne entgegen und die Perlentaucher hatten große Mühe mit den beiden Schritt zu halten. Das Dorf unter ihnen wurde immer kleiner bis es mit dem Dschungel eins wurde. Umso höher sie stiegen umso bedrohlicher und deutlicher konnten sie sehen wo die dunkle Macht bereits anfing am Dschungel zu fressen. Schwarze schattenhafte tiefe Furchen zogen sich in den Dschungel und alle wussten das es sich hier um gigantische Ausmaße handeln musste das sie es aus dieser Höhe so genau erkennen konnten. Wenn nichts passiert wird es diese Welt nicht mehr lange geben.