Kapitel 21: Der Kopfstein

01.12.2016 23:58
 
Die Tage vergingen langsam während der Reise und die Wolken hingen schwer über dem Land. Die geschmeidige, nahezu lautlose Fahrt in der Luft machte Alle etwas träge.  Warrix wurde das Gefühl nicht los, das Miniela immer stiller wurde. Jedesmal wenn er versuchte mit ihr ins Gespräch zu kommen, wirkte sie abwesend und abweisend. Er verstand es nicht. Sie, die so viel zusammen erlebt haben, die über alles reden konnten, die unausgesprochenen Gefühle. Und doch entglitt sie ihm. Er dachte erst, es hat etwas mit Kami zu tun. Der Romeo der Zwerge, dem die Frauenherzen nur so zu flogen. Aber er wurde das Gefühl nicht los, das mehr dahinter steckte.
 
Vio wurde immer lockerer, ihre Schulter schmerzte kaum noch und sie half mit wo sie nur konnte. Kami der immer einen Meet zuviel trank, bemerkte von Miniela's Verhalten nichts. . .
Miniela starrte immer diesen funkelnden violetten Stein an, den sie auf dem Weg gefunden hatte kurz bevor sie auf Vio trafen.  Als Warrix versuchte sie darauf anzusprechen wurde Ela wütend, ging in ihre Schlafkoje und liess ihn einfach stehen. Warrix wusste nicht was sie so veränderte. Er kannte Ela nur lachend , liebevoll und gut gelaunt. Immer einen frechen Spruch auf Lager...
 
Miniela bekam keine Luft. Sie kauerte in der Dunkelheit und wirre Stimmen flüsterten in ihrem Kopf. Krampfhaft rang sie nach Atem und fühlte sich von dem verzweifelten Pochen ihres Herzens erdrückt. In blinder Panik stolperte sie aus ihrer Schlafkoje, einem dumpfen Licht entgegen. Sie fiel, und fiel und fiel und starke Arme umschlossen ihren Körper.
Sie sah in seine Augen. In seine schönen blauen Augen. "Warrix", flüsterte sie und es wurde dunkel.
 
In Panik schrie Warrix nach Kami, der sofort angelaufen kam. Sie trugen sie ins Bett zurück. Kami lief aus dem Raum und kam mit einer Schüssel Wasser zurück. Warrix stand nur stocksteif da und sah nur Ela an. Kami schrie  ihm was zu, doch Warrix hörte nichts . Seine Gedanken hingen nur bei der schönen Zwergin die leblos und blass wirkte.
Kami legte Ela kalte Kompressen auf die Stirn und gab ihr einen Tutgut Trank denn auf solche Vorfälle waren sie nicht ausgestattet. Den Tutgut Trank hatte er damals von Didhero bekommen für Notfälle. Er hätte nie gedacht das er ihn jemals einsetzen müsste. Kamis Arbeit war hier getan. Mehr konnte er nicht tun. Er klopfte Warrix tröstend auf die Schulter und zog sich zurück. Warrix hörte wie sich seine Schritte entfernten. Erst da bemerkte er wie ihm die Tränen über die Wangen liefen. Er Kniete sich neben das Bett, nahm die kleine Hand von Ela. " Bitte, oh bitte komm zu mir zurück. Ich brauche dich noch...."
 
Ela hatte böse Träume. Immer und überall die wirren Stimmen. "Töööötee sie ! Töööte sie alle..." Sie sind böse. Das Perlenriff ist böse....." Zwergen sind da nicht willkommen" " Zwergen sind nur Abschaum" " Koooomm zu uns"
Sie sah in ihren Träumen, wie ihre Freunde nach und nach starben. Wie die Welt langsam schwarz wurde. Und dann immer diese Fratze . Diese schreckliche Fratze die sie auszulachen schien. Aber zwischen dem ganzen bösen hörte sie immer eine warme Stimme. Sie kannte sie, Bei ihr fühlte es sich an wie zu Hause wie Liebe. Aber ihr fiel der Name nicht ein.....weit weit weg in ihrem Bewusstsein wusste sie es .....aber es fiel ihr nicht ein. Das war das einzigste, was sie zu hindern schien einfach auf zu geben.
Die Tage vergingen. Warrix war fast permanent bei Ela. Er wusste nicht wie lange sie schon unterwegs waren. Die Tage und Nächte vergingen wie im Treibsand. Bis er von draußen Kami brüllen hörte, " PERLENRIFF !!! Das Perlenriff ist in Sicht !!! "  Da wusste Warrix das sie gerettet sind.
 " Bitte Ela, halt noch ein bisschen durch", flüsterte er ihr ins Ohr und gab ihr einen Kuss auf die kalte Wange. Rushy und Powerland kamen in die Schlafkajüte gestürmt , dicht gefolgt von Kami und Didhero. Warrix bewegte sich keinen Zentimeter. Alle wussten er würde Ela nicht von der Seite weichen. Eher würde er sogar mit seinen Freunden Kämpfen.
Didhero beugte sich über Ela. Sie roch an dem Atem der Zwergin und schloss die Augen. "Sofort ins Perlenriff mit ihr! SOFORT !", schrie sie. Warrix nahm sie auf seine Arme und folgte Did. Rushy ging hinter ihnen und murmelte eine Art Zauber. Während Powerland den Schluss der Eskorte bildete und bereit zum Kampf war. Keiner achtete auf Vio, die unsicher allen folgte.
Saabia kam der kleinen Gruppe entgegen. Did und sie schauten sich an. Ohne was zu sagen drehte Saabia sich um und rief nach Stoney. Als er in der Großen Eingangshalle erschien, blickte sie ihn besorgt an," Hier ist schwarze Magie am Werk!  Bitte rufe alle Magier zusammen, wir müssen den Säuberungszauber durchführen. Drasanx kann den Magiern helfen um die Zutaten zu besorgen!"  Saabia schaute Warrix an, der Ela noch immer in seinen starken Armen hielt. Saabia wünschte sich, sie würde mehr Zuversicht spüren. Doch sie spürte nichts anderes als Angst. Angst um das Leben ihrer Freundin......
 
 
Didhero neigte den Kopf zu Saabia und flüsterte: " Schau die neue Silberne....ich traue ihr nicht." .....